Dienstversammlung der Kommandanten
Raitenbuch – Die Dienstversammlung der Kommandanten im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen fand am Samstag, den 11. November 2023 im Schützenhaus in Raitenbuch statt.
Nach Begrüßung und Grußworte des Landrates Manuel Westphal und des Bürgermeisters der Gemeinde Raitenbuch – Joachim Wegerer folgte der Bericht des Kreisbrandrates Volker Satzinger.
Zu Anfang wurde in einer Schweigeminute allen verstorbenen Kameraden gedacht, die seit der letzten Dienstversammlung verstorben sind. Sie haben ihr Leben in den Dienst am nächsten und zum Wohle der Gesellschaft gestellt.
In 126 Freiwilligen Feuerwehren leisten rund 5.500 Frauen (Anteil 10%) und Männer aktiven Feuerwehrdienst im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Wichtigstes Standbein zur Gewinnung von neuen Ehrenamtlichen ist die Jugendarbeit. 550 Jugendliche (Frauenanteil 25%) in 51 Jugendgruppen und bisher 3 Kinderfeuerwehren mit ca. 60 Kindern werden so an das wichtige Ehrenamt herangeführt.
Die Einsatzzahlen (siehe Statistik) im Vergangenen Jahr sind auf konstant hohem Niveau. Hervorzuheben sind 93 Fehlalarmierungen bei denen ein Eingreifen der Feuerwehr nicht notwendig war. Geleistete Einsatzstunden 20.224 Stunden.
Oberstes Gebot ist es, die Anzahl der aktiven Mitglieder zu halten und zu steigern. Wichtigstes Instrument hierbei ist die Jugendarbeit, deshalb ergeht ein besonderer Dank an alle die sich aktiv in der Jugendarbeit einbringen.
Das Thema gemeinsame Datenbank um die Verwaltungsarbeit zu vereinfachen wurde Aufgrund der enormen Kosten, welche auf die Kommunen und den Landkreis zugekommen wären, zurückgestellt. Hier soll versucht werden, über die Verbände eine Lösung zu finden.
KBR Satzinger regt an, dass sich die Kommandanten stärker um die Ausbildung der Mannschaft kümmern und in der Landkreisausbildung mitwirken. Hier werden nach wie vor händeringend Ausbilder gesucht.
Ein Hauptaugenmerk soll in den kommenden Jahren daraufgelegt werden, die Feuerwehren auf die Auswirkungen des Klimawandels auszurichten. Vermehrte Starkregen- und Sturmereignisse sind auch im Landkreis zu verzeichnen.
Kurzbericht Atemschutz – Kreisbrandmeister Dr. Stephan Pflock:
Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sind derzeit 47 der 126 Feuerwehren mit Atemschutzgeräten ausgestattet.
KBM-Atemschutz – Dr. Stephan Pflock – seit 01. Mai 2022 im Amt und sein Team haben die Atemschutzausbildung an den neuen Ausbilderleitfaden Atemschutz angepasst. In 4 Lehrgängen konnten dabei 14 Kameradinnen und 73 Kameraden zu Atemschutzgeräteträgern ausgebildet werden. Die neue Ausbildung, welche insgesamt 28 Stunden dauert (3x Abend, 2x Samstag) besticht durch einen deutlich erhöhten Praxisanteil und kam durchwegs gut an.
Jeder der rund 800 Atemschutzgeräteträger im Landkreis muss 1x jährlich die Belastungsübung im Atemschutzzentrum des Landkreises in Pleinfeld durchlaufen. Für Erstausbildung und Belastungsübung leisten KBM Dr. Stephan Pflock und sein 27köpfiges Ausbilderteam rund 1.000 Stunden im Jahr ehrenamtlich!
Kurzbericht Alarmplanung & Funk | Ansprechpartner KBI Sebastian Schröder & KBM Matthias Reichenthaler:
TETRA-Alarmierung
Im Jahre 2024 soll die bisherige Alarmierung der Feuerwehren von der analogen Technik auf die neue Digitale-Alarmierung (TETRA) umgestellt werden. Momentan liegt der Landkreis Zeitlich vor dem Projektplan der Projektgruppe des Staatsministeriums. Für den Umbau der Sirenen haben nahezu alle Gemeinden bereits die nötigen Funkgeräte beantragt, bei zweien liegt die Genehmigung der AS-Bayern bereits vor, eine Gemeinde hat die benötigte Hardware bereits vor Ort. Die Beschaffung der neuen Funkmeldeempfänger ist angelaufen, auch hier hat eine Gemeinde bereits Hardware erhalten. Noch in diesem Jahr werden Führungskräfte in der Programmierung der neuen Meldeempfänger geschult.
Einführung Führungsunterstützung
Bei bestimmten Einsatzereignissen wird ab dem Jahr 2024 ein sog. Führungsfahrzeug mitalarmiert, welches den Einsatzleiter vor Ort bei der Einsatzleitung und -koordinierung unterstützen soll.
Zusatzalarmierung Alamos
Ab Januar 2024 startet ein neues Zusatzalarmierungssystem via Smartphone, die Wahl der ILS Mittelfranken Süd fiel hier auf das System „ALAMOS“. Gemeinden die derzeit mit dem bestehenden System „Handyalarm“ arbeiten, werden zeitnah über die Umstellungsmodalitäten informiert.
Kurzbericht Ausbildung – Kreisbrandmeister Uwe Groß
Die Modulare Trupp Ausbildung (MTA) ist das Erlernen der Grundtätigkeiten im Feuerwehrdienst. Sozusagen die Grundausbildung eines jeden Feuerwehrlers. Im vergangenen Ausbildungsjahr konnten 495 Feuerwehrfrauen und -männer diese Ausbildung im Landkreis durchlaufen.
Die Zahlen teilen sich wie folgt auf:
MTA 1 (Grundlagen): 235
MTA 2 (Funk): 162
MTA 5 (Abschluss): 98
Weitere 50 Kameraden und Kameradinnen konnten zum Führungsassistenten ausgebildet werden, weitere 40 Teilnehmer besuchten den Lehrgang „Schaumtrainer“, hier können sich die Teilnehmer zum Thema Löschschaum im Brandeinsatz weiterbilden. 41 Kameraden konnten den sog. Feuerwehrführerschein erwerben, hierbei handelt es sich um eine spezielle Fahrberechtigung für Feuerwehrfahrzeuge bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von 7,5t.
Kurzbericht Vorbeugender Brandschutz – Kreisbrandmeister Matthias Endres
Die Energiewende und Nachhaltiges Bauen stellen die Feuerwehren vor neue Herausforderungen, Lithium-Ionen-Energiespeicher, Elektromobilität, PV-Anlagen und Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen machen es nötig die Ausbildung, Einsatztaktik und -technik an die neuen Herausforderungen anzupassen. Hierzu wurde vom Fachausschuss Vorbeugender Brandschutz der Deutschen Feuerwehren ein Konzept zur Evaluierung von relevanten Brandereignissen entwickelt, welches den Führungskräften heute vorgestellt wurde.
Verabschiedung der ehemaligen Führungskräfte
Vor der Pandemie war es gute Tradition, dass ausgeschiedene Führungskräfte (Kommandanten, Kreisbrandmeister, Kreisbrandinspektoren) im Rahmen der Dienstversammlung verabschiedet werden. Konnte diese Tradition in den letzten Jahren nicht fortgesetzt werden, so ist es heute umso schöner und wichtiger, alle ausgeschiedenen Führungskräfte seit der letzten Verabschiedung im Jahr 2019 diese Ehre teil werden zu lassen. Sage und Schreibe 36 Kommandanten haben seitdem ihr Amt in jüngere Hände gelegt. Der Dank der gesamten Kreisbrandinspektion gilt an die Ausgeschiedenen Kommandanten für ihre zum Teil über mehrere Jahrzehnte Arbeit zum Wohl der Allgemeinheit und ihrer Feuerwehren.
Weitere Besondere Führungsdienstgrade, die verabschiedet wurden:
- KBM a.D. Norbert Gerstner leitete über 33 Jahre lang als Kreisbrandmeister für Atemschutz die Atemschutzausbildung und Atemschutzstrecke im Atemschutzzentrum des Landkreises in Pleinfeld. Während seiner Dienstzeit durchliefen rund 2.000 Feuerwehrfrauen und -männer die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger.
- KBM a.D. Andreas Segmüller, von Mai 2004 bis September 2020 für die Öffentlichkeitsarbeit und Alarmplanung im Landkreis zuständig.
- KBM a.D. Klaus Katheter, von November 1993 bis September 2020 Kreisbrandmeister für EDV
- KBM a.D. Robert Lumpe, von Juni 2007 bis Juni 2021 zuständiger Kreisbrandmeister für Funk & Funkausbildung.
- KBM a.D. Stefan Krach, von September 2006 bis September 2020 zuständiger Kreisbrandmeister für den KBM-Bereich 3, der 12 Feuerwehren der Gemeinden Alesheim, Dittenheim, Markt Berolzheim und Meinheim umfasst.
- FB a.D. Frauen: Romy Huber, von 2008 bis September 2020 Frauenbeauftragte der Kreisbrandinspektion